Ich oder Illusion

Energy of the Moment ist mein fotografisches Versprechen: Echte Augenblicke. Ehrliche Geschichten. Deine Momente im Fokus. Energie die bleibt.

FACES – Die Maske, das Ich und der Blick dahinter
Eine Reise in dein wahres Gesicht
Es beginnt mit einem Blick.
Ein Blick in den Spiegel.
Oder in die Kamera.
Oder – wenn du den Mut hast – in dich selbst.
Doch wer ist das, der da schaut?
Das Gesicht, das du jeden Tag zeigst – ist es wirklich deins?
Oder ist es eine Bühne, ein Kostüm, ein gut eingeübtes Rollenstück?
„Persona“ – das Wort kommt aus dem Griechischen. Es bedeutet Maske. Die Maske der Schauspieler im antiken Theater. Die Rolle, durch die wir mit der Welt sprechen.
Wir alle tragen sie. Nicht aus Täuschung – sondern aus Gewohnheit.
Doch wer sind wir, wenn wir sie abnehmen?

Die Maske der Welt – und was darunter wartet

1. Platon – Der Schatten und das Licht
Stell dir vor, du sitzt in einer Höhle.
Vor dir tanzen Schatten an der Wand – Abbilder der Wirklichkeit, verzerrt, bewegt, flüchtig.
Du glaubst, das sei die Welt. Doch hinter dir, außerhalb der Höhle, scheint das echte Licht.
Platon sagte: Das, was wir sehen, ist nur ein Abglanz der Wahrheit.
Unsere Gesichter – wie wir sie zeigen – sind oft solche Schatten.
Ein gutes Portrait aber?
Es ist wie ein Lichtstrahl, der durch die Höhle bricht und zeigt:
Du bist mehr als dein Spiegelbild.

2. C.G. Jung – Persona und Schatten
Jung sah in der Persona nicht nur eine Maske, sondern einen Schutzschild.
Ein Werkzeug, das uns hilft, in der Welt zu bestehen.
Doch er warnte: Wer sich zu sehr mit ihr identifiziert, verliert den Kontakt zum Innersten – zum „Selbst“.
Und dort, hinter der Maske, wartet der Schatten –
alles, was wir verdrängen, verbergen, nicht zeigen.
Aber auch: unser Feuer, unsere Wahrheit, unsere Freiheit.
„Zeige der Welt dein Licht – aber vergiss nicht, wo der Schatten tanzt.“
Ein Portrait, das tiefer geht, ist kein Bild – es ist eine Konfrontation.
Mit dem, was du zeigst. Und mit dem, was du vielleicht lange verborgen hast.

3. Der Existenzialismus – Du wirst, was du tust
Stell dir dein Leben als unbeschriebenes Blatt vor.
Kein vorgezeichnetes Schicksal, kein festes Ich.
Jeder Tag, jede Entscheidung, jeder Blick in die Kamera ist ein Pinselstrich deines Selbstportraits.
Sartre, Kierkegaard und Camus sagten:
Du bist nicht – du wirst.
Ein Portrait kann dieser Moment sein, in dem du spürst:
Ich bin hier. Jetzt.
Ich wähle, wie ich mich zeige – und vielleicht: wie ich mich neu entdecke.

4. Der Osten – Das Ego als Illusion
Der Buddhismus flüstert uns etwas ganz anderes zu:
Vielleicht bist du gar kein Ich.
Vielleicht ist das Ego nur eine Geschichte, eine Sammlung von Erinnerungen, Ängsten, Namen und Rollen.
„Du bist nicht der Name, den du trägst. Nicht das Gesicht, das du zeigst. Du bist der, der all das beobachtet.“
In der stillen Tiefe eines Schwarzweißportraits kann diese Wahrheit aufleuchten.
Keine Farbe, keine Ablenkung – nur Form, Licht, Schatten.
Ein Bild, das nicht zeigt, sondern offenbart.

Die Synthese – Zwischen Maske und Wahrheit
Wir brauchen unsere Persona – wie Kleidung, wie Sprache, wie Schutz.
Aber sie ist nicht alles.
Manchmal verlernen wir, was dahinter liegt.
Und manchmal braucht es ein Bild – kein Selfie, sondern ein echtes Bild – um uns daran zu erinnern.
Ein Portrait ist kein Fenster nach außen.
Es ist ein Spiegel nach innen.

Warum Portraits wichtig sind
Weil sie uns erlauben, uns selbst zu sehen – ohne Filter.
Weil sie den Schleier lüften zwischen dem, was wir spielen, und dem, was wir sind.
Weil sie uns mitfühlend konfrontieren – nicht nur mit unseren Linien und Narben, sondern mit unserer Tiefe.
Weil sie uns still fragen: Willst du dich wiederfinden?

„Ich suche nicht das perfekte Bild. Ich suche den Moment, in dem jemand kurz loslässt.“
— Stefanie Pfriender Stylander

FACES – Eine Einladung zum Wesentlichen
Diese Portraitserie ist kein Projekt für Eitelkeit.
Es ist eine stille Begegnung.
Ein Licht, das dich sucht – nicht um dich zu blenden, sondern um dich sichtbar zu machen.
Ob du 18 bist oder 80,
ob du dich suchst oder dich feierst,
ob du dein Gesicht liebst oder es lange nicht mehr angeschaut hast:
Komm. Zeig dich. Vielleicht erkennst du dich wieder.
Oder zum ersten Mal ganz.


„Wenn du lange in ein Gesicht blickst, beginnt es zu sprechen.“
— frei nach C.G. Jung

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