Das richtige Mindset zu haben - wie geht das? Diese Frage ist für jeden Menschen anders zu beantworten. Was jedoch hilfreich ist, sich Methoden und Erkenntnisse anzuschauen, die von dem einen oder anderen als positiv bewertet wurden. Bei mir ist die achtsame Fotografie in den letzten Jahren ein Mindset-Trainer geworden. 
Wir befinden uns in der sogenannten VUCA Welt. Die aktuelle Geschwindigkeit des Wandels wird die langsamste in unserem Leben sein.
Das äussere Umfeld wandelt sich permanent und immer schneller. Das was gelernt wurde, kann von heute auf morgen wertlos sein. Ein lebenslanges Lernen ist Voraussetzung um mithalten zu können. Was wird die Zukunft bringen? Wie kann ich mich absichern.? ...
Stop!  Alles ist richtig, aber müssen wir so denken?
Schnell und immer mehr verlieren wir den Blick auf das Wesentliche im Leben und ertappen uns in der Falle der "du musst" Aussagen. Du musst das tun, um das zu erreichen! Viele Menschen lieben diesen Wettlauf und sind auf der unendlichen Strasse des "grösser, weiter, schneller" unterwegs.
Das Belohnungszentrum unseres Gehirns lässt sich ein auf das Spiel und fordert uns täglich, manchmal zu jeder Stunde und oft so intensiv, dass das System Mensch zusammenbricht. Die Frage nach Sinn kommt auf und man fängt an nachzudenken wieviel mehr, das mehr ist.
Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart,
der bedeutendste Menschen immer der,
der dir gerade gegenübersteht,
und das notwendigste Werk ist immer die Liebe.
Meister Eckart
Diese Worte von Meister Eckart weisen den Weg in die heutige gerne zitierte "Kraft der Gegenwart" welcher Eckart Tolle wegweisende Vorträge und Bücher gewidmet hat. Meditation ist ein inzwischen wissenschaftlich belegter Weg andere Hirnareale zu aktivieren und den Köper in den Zustand des Seins zu führen. Viele Meditationen nutzen die Sinne, nutzen die Konzentration oder die Fokusierung meist auf den Atem, um dem Körper und dem Geist eine Auszeit von dem in der VUCA World - Always ON Verstand zu gönnen.
Das bewusste Wahrnehmen ist auch in der Fotografie ein guter Begleiter. Ich unterscheide hier klar zwischen Fotos, um etwas zu dokumentieren und Fotos die das Leben aufnehmen.
Das folgende Bild ist eigentlich nichts Besonderes. Eine Türe mit einem Hinweisschild, das es hinter der Türe wohl mittels einer Treppe in der ersten Stock geht.
In einem achtsamen Foto-Walk versuche ich meine Wahrnehmung so zu öffnen, dass ich hinter den Dingen die Symbolik, die Aussage für das Leben erkenne.
So wird aus einem Türschild ein Symbol für das Streben nach oben. Gleichzeitig deutet die traditionelle Holztüre und die geometrische Strenge auf ein Regelwerk hin, welches sich der Mensch in der Gesellschaft erarbeitet hat.
Der Dialog zwischen Mensch und Natur wird immer wieder Element meiner Bilder sein.
Ist dieses Bild des Ähre auf dem Feld ein Bild der Natur, oder ein Bild des Einflusses des Menschen auf die Natur. 
Das schöne an den Fragen, die Antwort ist immer richtig. Denn wir Menschen sind so Natur wie jede Pflanze und jedes Tier. Die Trennung zwischen den Dingen führt zur Kategorisierung Über- und Unterordnung, doch letztendlich ist alles nur ein Teil der Energie die hinter und in allem steckt.
Materie bildet daher nur ein winziges Tröpfchen jenes Ozean an Energie, in welchem sie relativ stabil und manifestiert ist.
David Bohm / Quantenphysik
Fotografie übt uns im Leben zu fokussieren. Welchen Ausschnitt des Lebens, der Natur, dessen was uns Gehirn als Realität vereinfacht und verzerrt in Mustern von Elektrizität im Rahmen der Evolution uns als unsere Realität hinterlegt hat, wollen wir betrachten. 
Erfahrung ist eine verstandene Wahrnehmung.
Immanuel Kant
Eine normale Kamera ist so konstruiert, dass sie den für uns sichtbaren und wahrnehmbaren Teil der Realität aufnimmt. Die Kameratechnik zeigt uns zugleich aber, dass wir eben nur einen Teil des Lichtspektrums wahrnehmen. Eben der Teil, der für uns wichtig ist, um zu überleben und Entscheidungen zu treffen. 
Eine weitere Reduktion des Farbspektrums auf reine Helligkeitswerte führt zu monochromen Ergebnissen. Eine weitere Interpretation der Realität die besonders die Strukturen und das Zusammenspiel der Formen und des kulturell geprägten Bedeutungsinhalt der Komposition mit aufnimmt.
Ein Bild erzählt mehr als 1.000 Worte
Warum sagt uns ein Bild mehr als 1.000 Worte? Ein Bild erzählt eine Geschichte und trifft in jedem Betrachter auf eine andere Landkarte der Erfahrungen. So erzählt ein Bild nicht nur eine Geschichte, sondern so viele Geschichten wie Betrachter. Es ist daher sehr schwierig wirklich ein Bild und seine Wirkung klar zu klassifizieren, da die Interpretation nur so sein kann, wie die Landkarte der Erfahrungen im Gehirn, also sein kulturell gelerntes Muster der Elektrizität, es definiert. Gleichzeitig jedoch erweitert und verändert jedes Bild und jede Geschichte die wir hören oder erfahren eben diese Muster, so dass die Geschichte zu einem Bild sich im Laufe der Zeit beim gleichen Betrachter ebenso verändert.
Die Geschichte zu diesem Bild könnte eine sehr alte sein. Eine Geschichte von Menschen die mit höchstem handwerklichem Geschick in der Kunst des Steinmetzes und des Schreiners zusammen ein grossartiges Gebäude gebaut haben. Jedem Raum war sein Funktion zugedacht, welche sich im Laufe der Zeit verändert hat. Zum Zeitpunkt der Erbauung war noch nicht zu erahnen was diese Mauern alles überstehen werden und wie zeitgemäss dieser Raum auch über 300 Jahre nach seiner Erbauung genutzt werden würde. Aber dies ist nur eine Geschichte von vielen...
Eine ganz anderen Einblick in unsere Welt wird uns eröffnet, wenn wir uns in das Leben reinzoomen, es quasi größer machen als es ist.
Die Makrofotografie setzt nicht nur einen Fokus sonder erhebt das Detail aus seiner natürlichen Größe hinaus und lässt uns in die Micro-Welt eintauchen. Dieses Eintauschen wissenschaftlich betrieben hat zu enormen Erkenntnisgewinn geführt. Wie wir mit den Erkenntnissen jedoch umgehen ist wiederum sehr individuell. Jedoch regt ein solches Foto an, darüber nachzudenken wieviel Arbeit in einem Glas Honig steckt.
Ein Foto entsteht meist aufgrund eines Impulses und gibt Impulse in der Betrachtung des Ergebnisses. Meist werden die Bilder digital präsentiert, so wie hier. Jedoch lebt ein Bild nach meiner Erfahrung erst wenn es auf Papier gedruckt wurde.
Besondere Geschichten entstehen immer wenn ein Mensch in das Bild integriert wird. 
Das Bild eines Fahrradfahrers in der Stadt. 
Sofort beginnt das Gehirn in seinen Landkarten der Realität nach Mustern zu suchen und gibt die Impulse zum Nachdenken. Wo könnte das sein? Ist es eine Frau oder ein Mann? Wann wurde das aufgenommen?
Dann kommen langsam abstraktere Gedanken. Die Schatten die vom Bildrand zum kontrastreichen Hauptobjekt führen, die Strukturen der Bodens, das Gegenlicht.
Noch weiter abstrahiert, 
das Fahrrad als Symbol der traditionellen und zugleich modernen Fortbewegung 
und noch weiter gehend 
der Mensch in seiner Bewegung im Leben in seinem von ihm geschaffenen Umfeld der Stadt.
Was braucht man für einen achtsamen Fotowalk? 
Eigentlich nur die eigene fokussierte Wahrnehmungsfähigkeit... Idealerweise startet man mit dem Zusammenstellen des Equipments, aber selbst ohne Kamera lässt sich ein solcher achtsamer Foto-Walk üben, den vor jedem Bild entsteht das Bild im Kopf. Die Kamera vollendet nur die Wahrnehmung und verstärkt sie durch Schärfe und Unschärfe-Verläufe und die Entscheidung für intensive oder entsättigte Farben bis hin zum monochromen Bild.
Festbrennweite oder Zoom?
Je reduzierter ich die Auswahl des Equipments definiere, desto fokussierter wird die Wahrnehmung. Was heisst das? Habe ich ein Zoom dabei kann ich sehr sehr viele Eindrücke aufnehmen. Das mag zwar zunächst als die bessere Lösung klingen, jedoch zeigt mir meine Erfahrung, dass die Reduktion auf eine Brennweite zur viel intensiveren Wahrnehmung führt. Meist nutze ich hier den Brennweitenbereich von 24mm bis 85mm, jeweils als Festbrennweite.
Smartphone vs Kamera
Wer mit seinem Smartphone gut zurecht kommt kann dieses genauso gut nutzen wie eine System- oder Spiegelreflexkamera sei es analog mit Film oder Digital. Ich empfehle allein aus haptischen Gründen klar eine Kamera, zumal die Gebrauchtangebote von ehemaligen Spitzenkameras schon für unter 200 Euro ein tolles Setup ermöglichen.
Was macht einen Fotowalk zu einem achtsamen Fotowalk?
Reduktion und Fokussierung auf das Hier und Jetzt. Anders gesprochen, ideal ist es, wenn die Beschäftigung mit den Einstellungen der Kamera in der Hintergrund tritt und auch der Drang das Ergebnis sofort zu überprüfen Schritt für Schritt reduziert wird. 
Ziel ist es mit einem unbewegtem, klaren und heiteren Geist die Wahrnehmung im Hier und Jetzt ohne jegliche Bewertung fliessen zu lassen. Nichts zu erwarten und das Sein in seinem Fluss den Weg und die Eindrücke bestimmen zu lassen.
Der Weg dorthin, bedeutet viel Übung. Am besten täglich. Die eine Übungsphase beschäftigt sich nur mit dem Geist, die andere mit der Technik. Nur wenn beide Übungen auf einem guten Niveau sind, ergänzen sich Fotografie und Achtsamkeit und führen den Sehsinn direkt zur Seele des Lebens, lassen die Seele des Moments fotografisch festhalten.
Die Seele des Augenblicks sehen
Diese Achtsamkeisübungen helfen das Leben bewusster aufzunehmen und die schönen Momente des aktuellen Augenblicks wahrzunehmen. Unsere Wahrnehmung über unsere Sinne sind wie ein Instrument das wir geschenkt bekommen. Wie virtuos jedoch mit diesen Instrumenten und also der Fähigkeit im Augenblick zu hören, zu sehen, zu fühlen, zu riechen umgegangen wird, unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Wie intensiv uns diese Sinne im Leben Impulse geben können, zeigt sich wenn man sich nur auf einen Sinn konzentriert. 
Für die Fotografie ist der wesentliche Sinn das Sehen,  jedoch hilft es wenn sich die Wahrnehmung der anderen Sinne in Harmonie mit der Situation befinden oder die Aufnahme der Reize durch einen entspannten Zustand unterstützt. So werden viele Yoga-Übungen mit einer Hintergrundmusik vollzogen. Auch beim Fotografieren konnte ich diese positive Wirkung von harmonischer Musik wie sie gerne auch zum Yoga eingesetzt wird bestätigen.
Ziel ist es die Sinne mit dem Sein zu verbinden.
Neben den Sinnen kommt hierbei dem Atmen ein entscheidende Rolle zu. Der Atem agiert als Dirigent und gibt uns mit seinem Taktstock den Rhytmus vor.  Wenn wir auf ihne schauen und achten holt er uns immer wieder zurück in den Moment  und gibt uns Vertrauen, dass im Zusammenspiel der Sinne zu jedem Zeitpunkt eine grossartige Symphonie des Lebens gespielt werden darf. 
Licht und Schatten
Unsere Fähigkeit zu Sehen, die sich im Laufe der Evolution für uns Menschen herausgebildet hat, beschränkt sich auf einen Teilspektrum dieser Photonen-Energie-Bündel, welcher sich für uns als sinnvoll und notwendig zum Überleben herausgebildet hat. So können wir sehr viele Grüntöne unterscheiden und sind besonders für Rot empfindlich.  Wir wissen, dass andere Lebewesen in der Entwicklung der Sinne für ihr Überleben, mehr und besser hören, riechen und sehen können.
Wir leben demnach in einer Welt, die jedes Lebewesen anders wahrnimmt, und zwar genau so wie es für das Überleben sinnvoll und notwendig ist. Im Laufe der Evolution, haben sich die technischen Fähigkeiten und Erfindungen des Menschen so weiterentwickelt, dass der Mensch anders als andere Lebewesen fast nur noch durch den Gebrauch all dieser Errungenschaften der Zivilisation überlebensfähig ist. 
Wie hat sich jedoch die Weiterentwicklung in seiner inneren Welt verändert, hat der Mensch sich hier auch weiterentwickelt? 
Betrachtet man die alten Schrift der Mystiker des Mittelalters, der Philosophen im alten Griechenland oder die noch älteren indischen Veden so sind diese Fragen heute noch die gleichen wie vor 2.000 Jahren. Diese Fragen können sich auch gar nicht weiterentwickeln, da jeder Mensch sie in seiner Lebensspanne für sich selbst beantworten darf. Es sind also Fragen die man nicht wie eine Erfindung die nächste Generation auf ein anderes technisches Fortschrittsniveau hebt. Zwar können wir inzwischen mit den wissenschaftlichen Ergebnissen der Quantenphysik viele Konstrukte der alten Mystiker neu aufbauen, jedoch bleibt es Aufgabe jedes Einzelnen und somit im ganzen der Gesellschaft jeden Tag im Einklang mit dem Sein zu gestalten.
Licht und Schatten sind zugleich, es gibt kein Licht ohne Schatten. Anders gesprochen das reine Licht wäre Nichts und der reine Schatten wäre Nichts, erst die Dualität die Differenzierung erlaubt die Gegenständlichkeit, die Existenz der Dinge. 
In der Fotografie entsteht ein Bild durch die Abbildung von Helligkeitswerten auf einem Film oder einem digitalen Sensor. Ein schwarz-weiss Film nimmt nur Helligkeitswerte wahr, ein Farbfilm hat für die verschiedenen Wellenlängen des Lichtes eine chemische Reaktion, die sich in Farbwerte entwickeln lässt, ein moderner Sensor arbeite in der Regel mit einem Mix aus Rot, Grün und Blau und mixt die Helligkeitswerte eines jedem Kanals so zusammen, dass für uns Bilder entstehen. Nimmt man digital die Farbinformationen wieder weg, so entsteht ein Schwarz-Weiss-Bild. Es sei denn, der Sensor ist ohne Farb-Layer nur für Helligkeitswerte ausgelegt, also digital so wie eine analoger Schwarz-Weiss Film.
Die Fotografie schafft also mittels Technik ein Bild, einen Moment des Zeitgeschehens festzuhalten. Der Moment den wir Festhalten oder Aufnehmen ist zum Zeitpunkt des ersten Betrachtens schon lange vergangen, wir betrachten die Vergangenheit.
Resonanz des Seins
Warum sind Bilder für uns so wichtig? Das Bild erzeugt wie schon erwähnt sofort eine Reaktion. Wir nehmen es als Teil des Jetzt war, obwohl der Augenblick der Aufnahme der Vergangenheit angehört. Durch das Festhalten des Augenblicks scheint jedoch auch die Energie des Augenblicks mit ins Bild gewandert.
Du bist erst dann tot, wenn mann nicht mehr an Dich denkt. Und in der Tat dies trifft nicht nur für Menschen zu sondern auch für Gedanken und Ereignisse. Die Wirkung von Bildern ist faszinierend.
Wenn demnach jedes Bild ein Energie in sich trägt, oder imstande ist durch die Reaktion des Betrachters ein Energie zu erzeugen, sollten wir diese mächtige Wirkung des Bildes positiv in unser Leben integrieren.
Je mehr Energie zum Zeitpunkt der Aufnahme vorhanden ist, desto mehr Energie wird das Bild für immer freisetzen. Es scheint daher sinnvoll, sich damit zu beschäftigen wie wir diese Resonanz des Seins, des Augenblicks, des Jetzt, zum Zeitpunkt der Aufnahme, wie zum Zeitpunkt des Betrachtens, optimal integrieren können.
Kontraste, Linien und Komposition
Fotografie ist wörtlich übersetzt ein Malen mit Licht. Lange bevor die Fotografie erfunden wurde hat der Mensch seine Geschichten festgehalten und gemalt. Angefangen von den ersten Höhlenmalereien bis zur abstrakter Moderner-Kunst versucht jedes Bild ein Geschichte eine Emotion oder einen Seelenzustand auszudrücken und so liegt jedem Gemälde seine eigene Energie zugrunde.
Der Code zur Entschlüsselung dieser Energie ist teils einfach und kulturell in den ersten Jahren des Lebens erlernt, teils nur mit etwas Übung und Kenntnis der Kunstrichtung in seiner vollen Intensität erlernbar. Wie man eine Sprache erlernt, so erlernt man auch die Sprache des Bildes. Sie scheint universal, doch ändert sich auch die Bildsprache im Laufe der Generationen. 
Die Techniken jedoch, welche für ein gutes Bild angewendet werden sind relativ stabil, da sie angelehnt sind an tiefe Muster in unserem Gehirn.
Führende Linien sind wie ein Weg, den wir betrachten, um zu sehen, ob dort Gefahr droht. Fokussierung mit dem Objektiv entspricht der Fähigkeit des Menschen bei seiner Fokussierung im Nah oder Fernbereich andere Elemente auszublenden. Die 1/3 Regel ist abgleitet aus dem Bauplan und der geometrischen Ästhetik der Natur, so wie die goldene bzw. Fibonacci-Spirale. Der Dialog der Elemente im Bild, diese richtig zu komponieren ist entscheidend dafür, welche Art der Geschichte und mit welcher Intensität erzählt wird. 
Ein gutes Bild erzählt seine Geschichte für immer und verliert keine Energie.
Die Stadt als ein vom Menschen geschaffener Ort der Begegnung gibt zu fast jedem Moment eine Geschichte preis und gleichzeitig ist in Orten mit vielen Menschen so viel Energie dass man sehr sehr achtsam und bereit sein muss, zur rechten Zeit den ganz kurzen Augenblick auf die Kamera zu bannen, welcher die Geschichte preisgibt. Hierbei wird die Kamera zum Instrument und je besser ich die Kamera und die Regeln die ein gutes Bild ergeben kenne, umso effektiver kann ich ohne nachzudenken das Leben festhalten, die Seele des Augenblicks durchscheinen zu lassen.
Licht und Schatten helfen dem Auge die Linien und Kontraste zu finden die dazu beitragen, aus einem Bild das dokumentiert ein Bild zu machen das eine Geschichte des Lebens erzählt.
So wird man im Laufe seines Lebens zum Sammler von Lebens-Energie, Energie die quasi in den Bildern konserviert wird und immer wieder einen Impuls setzen kann. Wir kenne alle die Situation in welchen man in alten Kartons auf alte ausgedruckte Bilder stösst, und immer dann wenn dieses Bild eine kleine persönliche Geschichte erzählt, legen wir es sorgsam bei Seite. Dem ein oder anderen Bild geben wir eine besondere Bühne und Rahmen es oder pinnen es an die Wand. Ich drucke daher die meisten Bilder aus, oder versuche wie in diesem digitalem Essay den Bildern einen grösseren Betrachterkreis zuzuführen.
Manche Bilder sprühen vor Energie, so wie dieses Bild des jungen Paares das voller Energie durch Florenz spurtet. Die Hände im Bild scheinen sich fast zu berühren und bilden ein V im Schatten jedoch sind die beiden Hände fest vereint und bilden symbolhaft den gemeinsamen Weg durchs Lebens ab. Unbeeindruckt von der Energie der Beiden sind zwei Tauben als Symbol für den Frieden. Das Stop-Schild in der oberen Bildhälfte gibt dem Betrachter das Signal, bei der Szene zu verweilen. Das Licht im Rücken der beiden ergänzt die energiegeladene Situation, indem beide eingebetet sind in Lichtschein. Aber wie gesagt, dass ist nur meine aktuelle Geschichte zu diesem Bild.
Das Bild zeigt nochmals auf, dass Achtsamkeit nichts mit langsamer Reaktion zu tun hat. Es geht um die volle Fokussierung auf das Jetzt, das Bereit sein, und gleichzeitig um die Fähigkeit jederzeit schnell reagieren zu können. Im Falle der Fotografie bedeutete dies für mich ... Wahrnehmen was passiert, die Szene mit ihrer Energie erkennen, die Kamera mit der richtigen Einstellung parat haben, den richtigen Moment abwarten, richtig Fokussieren und den Auslöser drücken. Da ich bei diesem Bild ein manuelles Zoom auf der Kamera hatte, war dies besonders herausfordernd.
Bei den vielen Eindrücken und Begegnungen die gerade in einer Stadt auftauchen, empfiehlt es sich an einem Platz mit besonderer Energie etwas länger zu verweilen und zunächst zu Beobachten, die Energie des Ortes aufzunehmen. Zu hören und die Bewegungsströme zu beobachten. Meist entdeckt man recht schnell eine Perspektive, welche besonders gut geeignet ist um die Geschichten die sich dort abspielen festzuhalten.
Manchmal ergeben sich Konstellationen die wie eine Art Zeitsprung Analogie verbergen. Der Junge und der Alte. 
Bei der Wahrnehmung des Jetzt trifft das Auge immer wieder auf Kompositionen die das Bild doppeldeutig werden lassen oder die Bildaussage verstärken. So ist das der Zeigefinger des kleinen Mädchens nicht nur gespiegelt, sondern der negative Raum zwischen der Hand und der gespiegelten Hand ergeben einen Pfeil nach oben der sich im Licht aus einem L-Winkel als Symbol für die Zukunft darstellt.
Im Laufe der Zeit wird die Kamera zu einem ständigen Begleiter und aus einem Foto-Walk wird ein Lebens-Walk. Man erkennt schneller Lichtkonstellationen , Spiegelungen, Schatten und erweitert damit die für Überleben notwendige Wahrnehmung hin zu einer Wahrnehmung des Lebens. Kontraste erheben ein Bild aus dem realen Rahmen in ein Schattenspiel, in diesem Falle offensichtlich ein Gespräch im Symbol der Liebe. So auch der Titel des Bildes: LOVE Talk
Ich schreibe dieses Essay gerade in einer Phase des Lock-Downs, so dass die Frequenz meiner Foto Ausflüge stark zurückgegangen ist, positiv gesprochen entsteht in dieser Phase die Zeit, die notwendig ist, um die vergangen Aufnahmen zu würdigen und ihre Energie neu aufzunehmen. Daher ist alles gut so wie es ist, oder wir ich mir gerne sage: Es ist alles vorhanden, du musst nur hinschauen.
Mit zunehmender Übung finden sich Konstellation, die quasi darauf warten aufgenommen zu werden. 
Die Szene entstand in Frankfurt als Spiegelung einer Regenpfütze. Das Bild wurde jedoch erst dann in seiner Aussage voll mit Energie aufgeladen, als der kleine Junge auf seinem Rad einen Kontrapunkt zur geometrischen Struktur des Bildes gab.
Ein kleiner Junge allein in der Stadt, als Symbol für die Zukunft, für den Mut, für Bewegung, tritt ein in eine mächtige, stark strukturierte Arbeitsarchitektur. Selbst im Spiegelbild ist diese architektonische Machtstruktur fast ungebrochen, doch hier agiert der Junge über dieser Welt, im der oberen Bildhälfte ordnet er sich unter und dort wo er erscheint, werden die Jalousien geschlossen, als ob der Status Quo Angst haben müsste vor dem kleinen Jungen. 
Der Titel des Bildes: Brave Boy
Beide Bilder sind innerhalb eines Fotowettbewerbs prämiert worden, konnten daher auch andere so inspirieren, dass sie einem breiterem Publikum als Impulse zugänglich gemacht wurden.
In meinen Bildern findet sich oft die Symbolik der vom Menschen geschaffenen Welt im Kontrast, zu der von der Natur geschaffen Welt, wieder. Das Bild zeigt den Menschen, ganz oben auf seinem Bollwerk gegen die Naturgewalt des Meeres. Das Meer hat den Fels geformt, die Promenade hat der Mensch geformt.
Der Mensch liebt es oben zu stehen und zu beobachten. Die Symbolik wird im folgenden Bild ergänzt durch das V des Geländers bzw die Symbolik eine Business Grafik, welche die Entwicklung des Einbruchs und Wiederanstiegs anzeigt. Ein Gesetzt dem sich der Mensch gerne widersetzt.
Veränderung der Perspektive und Umkehrung des Objekts. Die Welt zu spiegeln öffnet den Weg für die abstrakte Wahrnehmung.
In Spiegelungen zeigt sich die Realität in einer Symbolhaftigkeit die der realen Welt oft überlegen ist. Hier wieder das V und das Streben des Menschen nach oben.
Bei abstrakten Bildern ist die Wirkung oft recht schwach und uneinheitlich, Bilder die sofort Geschichten erzählen, sind Bilder mit Menschen als Hauptdarsteller. Sie sind sofort wirksam und erzeugen sofort Emotionen.
Gerne nutzen frisch getraute Paare die Stadt als Kulisse, um dem Publikum zu zeigen, wir gaben uns ge-traut, zusammen den Weg des Lebens zu beschreiten. Es sind zwei Individuen die sich hier zeigen, und so mag es nicht verwundern, wie doch jeder sich zunächst selbst inszeniert. 
Achtsamkeit bedeutet Energiequellen zu identifizieren und wieviel Energie in dem jungen Mann steckt, zeigt auch er gerne auf der städtischen Bühne. Die junge Zuschauerin schein hier durchaus beeindruckt.
Der Weg durch das Leben im Sonnenschein, zeigt durch die starke Wirkung der Schatten die Dualität bzw Polarität allen Seins. Allein dies, in den stark abgegrenzten Eingängen sichtbar ist schon Szene genug um einen Impuls zum Nachdenken zu erzeugen. Komplettiert wird auch diese Szene durch den Mensch der zwischen den Toren des Schatten und den Flächen der Sonne schreitet. Jeder Eingang  zeigt seinen besonderen Reiz. Mal klar und streng abgegrenzt, mal verschlungen und magisch.
Die Geschichten die in der Stadt erzählt werden sind verschieden und eine besondere Energie entsteht wenn zwei oder drei Geschichten aufeinander treffen.
Menschen und ihre Aktivität im modernen Leben können mittels räumlicher Abgrenzung mit einer Aussage aus der Metaebene ergänzt werden. Im nächsten Bild ist es der Einritt oder Aufenthalt in die digitale Red-Zone.
Kommen wir nochmals zurück zur Quantenphysik die stark vereinfacht den Menschen als vibrierende bewusste Wesen beschreibt. Regen wir diese Vibrationen durch unsere Sinne an, so kann ein gutes Gefühl entstehen, welches die Grundlage für Kreativität und positives Denken gibt und somit erhalten wir mehr Möglichkeiten, welche gleichzeitig zu einer Veränderung der Erfahrungen führt, welche direkt unser Verhalten steuern.  Somit ist eine tägliche Übung der Achtsamkeit die Basis für eine gute Energie. 
Es ist wie ein Tanz der Möglichkeiten den wir täglich eröffnen dürfen.
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