Licht und Schatten
Unsere Fähigkeit zu Sehen, die sich im Laufe der Evolution für uns Menschen herausgebildet hat, beschränkt sich auf einen Teilspektrum dieser Photonen-Energie-Bündel, welcher sich für uns als sinnvoll und notwendig zum Überleben herausgebildet hat. So können wir sehr viele Grüntöne unterscheiden und sind besonders für Rot empfindlich. Wir wissen, dass andere Lebewesen in der Entwicklung der Sinne für ihr Überleben, mehr und besser hören, riechen und sehen können.
Wir leben demnach in einer Welt, die jedes Lebewesen anders wahrnimmt, und zwar genau so wie es für das Überleben sinnvoll und notwendig ist. Im Laufe der Evolution, haben sich die technischen Fähigkeiten und Erfindungen des Menschen so weiterentwickelt, dass der Mensch anders als andere Lebewesen fast nur noch durch den Gebrauch all dieser Errungenschaften der Zivilisation überlebensfähig ist.
Wie hat sich jedoch die Weiterentwicklung in seiner inneren Welt verändert, hat der Mensch sich hier auch weiterentwickelt?
Betrachtet man die alten Schrift der Mystiker des Mittelalters, der Philosophen im alten Griechenland oder die noch älteren indischen Veden so sind diese Fragen heute noch die gleichen wie vor 2.000 Jahren. Diese Fragen können sich auch gar nicht weiterentwickeln, da jeder Mensch sie in seiner Lebensspanne für sich selbst beantworten darf. Es sind also Fragen die man nicht wie eine Erfindung die nächste Generation auf ein anderes technisches Fortschrittsniveau hebt. Zwar können wir inzwischen mit den wissenschaftlichen Ergebnissen der Quantenphysik viele Konstrukte der alten Mystiker neu aufbauen, jedoch bleibt es Aufgabe jedes Einzelnen und somit im ganzen der Gesellschaft jeden Tag im Einklang mit dem Sein zu gestalten.
Licht und Schatten sind zugleich, es gibt kein Licht ohne Schatten. Anders gesprochen das reine Licht wäre Nichts und der reine Schatten wäre Nichts, erst die Dualität die Differenzierung erlaubt die Gegenständlichkeit, die Existenz der Dinge.
In der Fotografie entsteht ein Bild durch die Abbildung von Helligkeitswerten auf einem Film oder einem digitalen Sensor. Ein schwarz-weiss Film nimmt nur Helligkeitswerte wahr, ein Farbfilm hat für die verschiedenen Wellenlängen des Lichtes eine chemische Reaktion, die sich in Farbwerte entwickeln lässt, ein moderner Sensor arbeite in der Regel mit einem Mix aus Rot, Grün und Blau und mixt die Helligkeitswerte eines jedem Kanals so zusammen, dass für uns Bilder entstehen. Nimmt man digital die Farbinformationen wieder weg, so entsteht ein Schwarz-Weiss-Bild. Es sei denn, der Sensor ist ohne Farb-Layer nur für Helligkeitswerte ausgelegt, also digital so wie eine analoger Schwarz-Weiss Film.
Die Fotografie schafft also mittels Technik ein Bild, einen Moment des Zeitgeschehens festzuhalten. Der Moment den wir Festhalten oder Aufnehmen ist zum Zeitpunkt des ersten Betrachtens schon lange vergangen, wir betrachten die Vergangenheit.